Leseprobe zu: Freude an Freud?

Der naiv klingende Titel dieser Essaysammlung weist auf eine keineswegs naive oder unschuldige Frage hin, nämlich auf die Frage an die Psychoanalyse wie sie, die gleichermaßen für Gesunde wie Kranke zuständig ist, mit der Seele des Menschen und der Freude an den liebenswerten Gefühlen umgeht, die der Seele Nahrung sind. Die Naturwissenschaften, denen sich auch die Psychoanalyse als zugehörig empfindet, ließen einen neuen technikverliebten Menschen entstehen. Der Reichtum unseres bisher von Religion und Kunst geprägten Gefühlslebens blieb in den feingesponnenen Netzen des Rationalen schwer verwundet hängen. Die bildenden Künste als Repräsentanten der emotionalen Werte deuten dieses Vakuum in unserer Gesellschaft an. Sie verweisen auf das elementare Begehren dieses zu beheben, zumindest des Menschen elementare emotionale Notdurft zu befriedigen, und sei es durch Förderung der leidenschaftlichen Hingabe an die Freuden der technisch machbaren Welt.

 

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