Therapeut heißt: Der Gefährte
Die Theorien der Psychoanalyse sind ohne wesentliche interdisziplinäre Schwellenangst in alle geistigen und künstlerischen Bereiche hinein verbreitet. Der Praxis der Psychoanalyse gegenüber ist der moderne, geistig und künstlerisch interessierte Mensch jedoch noch voller Ängste, nicht zuletzt durch ihre Nähe zu den Geisteskrankheiten und ihre Forderung, sich in den in vieler Hinsicht ominösen Patientenstatus zu begeben, will man die Praxis erfahren. Es mag dem Künstler, den wir mit diesem Essay ansprechen, noch eine Versuchung sein, sich wieder auf die Rolle des grundsätzlich Leidenden einzulassen, am "Wahnsinn" Maß für sein "Genie" zu nehmen, sich als "Opfer Patient" der Gesellschaft anzubieten und damit jeden Ansatz preiszugeben, sich für die künstlerische Sache durch eine eigene Forschung im gesellschaftlich wichtigen Lernprozess des Emotionalen einsetzen zu können. Aber gerade das sollte nicht geschehen, gerade das wollen wir zu verhüten suchen. |
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